Aber klar, das „Salz in der Suppe“, nie war das Bild passender, ist natürlich die Art, wie Torkild die alten Rezepte zu neuem Leben erweckt, denn alle hat er selbst nachgekocht, und bettet sie unterhaltsam und klug in die kultur- und sprachhistorische Betrachtung des Themas „Suppe“ in Dänemark ein. Wer kochte diese Suppe, zu welchem Anlass und aus welchem Grund mit genau diesen Zutaten? Von den Lehmböden Kopenhagens über Spargel-Witze des eigenen Urgroßvaters bis zur Organisation des Trauermahls nach einer Beerdigung: Nach der Lektüre hat man längst nicht nur Hunger und Lust, die Rezepte nachzukochen, sondern auch viel Wissen über ein Dänemark gesammelt, das längst vergangen ist. Es ist, als spielte man Mäuschen mit Hilfe einer Zeitmaschine und guckte Torkilds Urgroßmüttern in die Töpfe und den Familien in die Stuben.
So macht es Spaß, das Buch nicht nur als Rezeptsammlung, sondern als Liebeserklärung an Dänemark zu lesen. Fast wie bei einem eskapistischen Roman ermöglicht „Danske Supper“ es, gedanklich die Welt von heute zu verlassen und in die der Vergangenheit abzutauchen. So wie der Löffel später in die Suppe, die man nachkocht.
Torkild Hinrichsen
Dänische Suppen – Danske Supper
Hintergründe und Geheimnisse traditioneller Familienspeisen
Rezepte und Geschichten
Husum Druck- und Verlagsgesellschaft, 2023
16,95 Euro