Wilhelm I. hoch zu Pferde kaiserlich davor, ihm zu Füßen die unzertrennlichen Damen Schleswig und Holstein. Weiter zur Ottensener Christianskirche mit Blücher-Altona in Bronze und Klopstocks Grab, in den gedruckten Fremdenfüh- rern des 19.Jh. eine der drei klassischen Altonaer Sehenswürdigkeiten, nämlich der später zum Dammtor umgebetteten Grabstätte der Vertriebenen Hamburger Bürger und dem ebenfalls fortgekommenen Grab des Herzogs von Braunschweig.
Dann der Altonaer Balkon, wo einst ein königliches Schloss beabsichtigt war, aber nun der grandiose Blick über das Elbtal sich öffnet. Hier hauste auf Inseln und Sandbänken eine amphibische Bevölkerung von Bauern und Fischern, wie es sie auch auf vielen dänischen Inselchen gegeben hat. Und einer lässt sich sogar benennen, jener berühmte Joachim von der Lohe, von dem sein Enkel Peter 1601 berichtet, sein Großvater habe sein Anwesen auf der Elbinsel Grevenhofe in einer großen Wasserflut verloren und 1536 bei der Pebermölenbek, dem Grenzbach zu Hamburg, ein Haus gebaut und darin den für Altonas Entstehungsbericht so wichtigen Krug „Altona“, den die Hamburger Regierung als „all to nah“ anprangerte, weil er ihre Alkoholsteuer unterlief. Altonas Name freilich leitet sich trotz Joachims grandioser Werbestrategie eher ab von „ alten Aa“, der alten Au, nämlich der Pebermölenbek.
Es folgt auf unserem Weg die Palmaille mit ihrem Baumeister Chr. Fredrik Hansen, von 1783 bis 1804 Landesbaumeister. Dann wirkt er in Kopenhagen als Oberbaudirektor des Königreiches und baut die vom englischen Bombardement ruinierte Hauptstadt in modernem Klassizismus wieder auf.
Wir beenden unsere Stadtwanderung an der Behnstraße, am Meridian von Altona, im Boden sichtbar gemacht. Einst errechnete der Astronomen Heinrich Chr. Schumacher diese geografische Null-Linie als Ausgangspunkt für alle Schiffspositionen und für die Landvermessung mit dem Höhenprofil von Lauenburg bis Skagen, der Vermessung Jütlands, dem Bau der ersten modernen Chausseen und schließlich dem modernsten Verkehrmittel, der Eisenbahn.
Es war ein netter Kreis von fast 30 Menschen und akzeptables Wetter. Das Kaffeetrinken bei Schmittchen fiel wegen akuten Personalmangels leider aus.