In Betrieb genommen wurde die Vogelfluglinie im Jahr 1963. Damals eröffneten der dänische König Frederik IX. und der deutsche Bundespräsident Heinrich Lübke die Fährverbindung zwischen Rødby und Puttgarden. Sie war damals mehr als ein praktisches Verkehrsmittel. Benannt nach dem Flug der Wasservögel, darunter Kraniche, die zwischen Mitteleuropa und Skandinavien pendeln, war sie gleichzeitig auch ein Symbol der Annäherung und Zusammenarbeit in Europa – nicht mal zwei Jahrzehnte nach Ende des Zweiten Weltkriegs.
Mit einer Frequenz im Abstand von nur 30 Minuten rund um die Uhr bringen die Fähren der Vogelfluglinie heute Güter und Menschen schnell und effizient über die Ostsee. Über die Jahre haben diese Reisen Millionen von Passagieren gemacht.
Die Fährverbindung wird bald eine verkehrstechnische Alternative erhalten. Denn in Zukunft soll ein rund 18 Kilometer langer Tunnel Fehmarn und Dänemark verbinden, seit 2021 wird am Ostseetunnel als fester Fehmarnbeltquerung gebaut, sowohl auf dänischer wie auch auf deutscher Seite wird gearbeitet. Der Eisenbahn- und Straßentunnel soll voraussichtlich von 2029 an Fehmarn mit Lolland verbinden. Die derzeitige 45-minütige Reisezeit der Fähre würde sich, so sagen Planer, durch die unterirdische und wetterunabhängige Passage auf etwa zehn Minuten reine Autofahrzeit reduzieren, mit dem Zug sogar nur sieben. Sowohl der Fährbetreiber Scandlines als auch Naturschützer sind wenig begeistert über den Bau. Die Verbindung zwischen beiden Ländern aber soll der Tunnel weiter stärken.
Foto: © Matthew Punter/Scandlines