Nichts ist auf einer Reise inspirierender, als sich ein wenig von der Zeit treiben zu lassen und offen zu sein für spontane Eindrücke. So ist es mir vor einigen Jahren im Spätherbst des Jahres 2019 ergangen. Der Weg führte mich an die dänische Westküste nach Hvide Sande, genauer gesagt zum kleinen Ort Nymindegab. Da entdeckte ich auf der Fahrt zum Strand, hinter Dünen versteckt, einen kleinen Hafen. Eigentlich war es gar kein richtiger Hafen, sondern mehr eine von Schilf umsäumte Anlagestelle mit ein paar tief geduckten Schutzhütten und einem vor sich hin dämmernden, in die Jahre gekommenen Fischkutter. Spontan dachte ich: Das ist so ein hübsches Motiv, das findest Du nicht alle Tage, die einsame Stimmung, das graue Wetter und ein heftiger Herbststurm.
Bei meinen Malausflügen bin ich aber auf solche Bedingungen, gerade in Dänemark, eingerichtet. So zögerte ich keine Sekunde, holte meine Malsachen samt Staffelei hervor und brachte das Motiv „pleinair“ in Aquarell aufs Papier.
Auch ein weiteres Motiv, ebenfalls ein Aquarell, habe ich unter ähnlichen Bedingungen in Henne Strand spontan direkt am Strandufer gemalt. Auch da stimmte alles: Stimmung, Wetter, der Herbststurm und das Rauschen der grauen Nordseebrandung. So sind eigentlich alle meine Dänemark-Bilder entstanden: immer draußen in der Natur.
Mittlerweile besteht meine Sammlung aus gut 25 Motiven. Ich freue mich schon auf die nächsten Dänemark-Besuche und bin gespannt, welche malerischen Eindrücke mich dann erwarten, ganz unabhängig davon, welches Wetter es gibt.